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Gala gegen Argentinien: Handballer starten furios in WM-Hauptrunde

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Deutschlands Handballer setzen ihre Erfolgsserie bei der WM ungebremst fort. Im ersten Hauptrundenspiel deklassiert die DHB-Auswahl Argentinien. Jetzt wartet jedoch ein ganz anderes Kaliber. 

Kattowitz. Bundestrainer Alfred Gislason trottete zufrieden und ganz entspannt durch die Halle, seine Spieler ließen sich nach dem Abpfiff von den mitgereisten Fans feiern. Und egal in welches Gesicht der deutschen Handballer man nach der 39:19 (24:11)-Gala gegen Argentinien schaute: fast jeder hatte im polnischen Kattowitz ein breites Lächeln im Gesicht. Dank des deutlichen Siegs ist die DHB-Auswahl am Donnerstag nicht nur erfolgreich in die heiße Phase der Weltmeisterschaft gestartet, sie hat auch einen weiteren Schritt Richtung Viertelfinale gemacht.

«Heute müssen wir alle sehr zufrieden sein. Damit haben wir auch nicht gerechnet, dass es so deutlich wird», sagte Nationalspieler Juri Knorr: «An einem Tag wie heute macht es richtig Spaß, Handball zu spielen.» Gislason zeigte sich nach der Begegnung «extrem zufrieden» und ergänzte: «Das war eine unglaublich konzentrierte Leistung der Mannschaft. Wir haben den Argentiniern früh komplett den Mut genommen. Was mich wahnsinnig freut, ist dieser wahnsinnige Mannschaftsgeist.»

Johannes Golla, Patrick Groetzki und Lukas Mertens waren mit jeweils fünf Treffern vor rund 2500 Zuschauern im polnischen Kattowitz erfolgreichste Werfer der deutschen Mannschaft, die den überforderten Südamerikanern zu keinem Zeitpunkt eine Chance ließ und in der Gruppe 3 nun über 6:0 Punkte verfügt. 

Damit wärmte sich das Team von Gislason bestmöglich für die nächste Partie am Samstag (20.30 Uhr/ZDF) gegen die Niederlande (4:2) auf. Dieses Spiel dürfte nicht nur deutlich schwerer werden, sondern mit Blick auf die angepeilte K.o.-Phase auch vorentscheidenden Charakter haben. «Wir müssen sehr gut in der Abwehr stehen. Noch besser als heute», forderte Gislason mit Blick auf die nächste Aufgabe: «Das wird ein sehr enges Spiel.»

Die deutsche Mannschaft benötigte einige Sekunden Anlaufzeit, doch danach fegte sie regelrecht über die Argentinier hinweg. Nach nicht mal einer Minute gelang Andreas Wolff im Tor die erste Glanzparade. Diese Aktion des 31-Jährigen war gewissermaßen der Startschuss für einen glänzenden Auftritt der DHB-Auswahl. Nach sieben Minuten führte Deutschland bereits mit 6:2, nach 15 Minuten sah Argentiniens Coach sich schon zu seiner zweiten Auszeit genötigt. Tor, Abwehr, Angriff: es gelang alles.

Der Trainer der Südamerikaner schlug schon vor der Pause mehrfach vor Fassungslosigkeit die Hände vors Gesicht. Egal, was sein Team auch probierte, es konnte den deutschen Express nicht aufhalten. Selbst ihr international hochdekorierter Spielmacher Diego Simonet fand kaum in die Partie. Weil die deutsche Mannschaft ihn einfach nicht ließ. 

Die Defensive um Kapitän und Abwehrchef Johannes Golla wehrte fast alles ab. Was an Würfen trotzdem durchkam, parierte Wolff. Und in der Offensive dirigierte wie schon so oft in diesem Turnier der erneut starke Juri Knorr.

Allein im ersten Durchgang verwandelte die DHB-Auswahl 86 Prozent ihrer Chancen. Zudem zeigte Wolff im Tor eine überragende Leistung. Nach der Pause setzte Gislason dann auf den bei dieser WM bislang ebenfalls starken Joel Birlehm. «Dass wir nach dieser Vorrunde gleich so reinkommen in die Hauptrunde ist sicher nicht zu erwarten gewesen», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. «Bisher hat wirklich alles funktioniert, was hätte funktionieren können.»

Deshalb konnte Gislason es sich auch erlauben, in den zweiten 30 Minuten einige seiner Stammkräfte zu schonen. Nicht nur Torhüter Birlehm kam jetzt rein, der Isländer wechselte praktisch seine gesamte Startformation aus. Spieler wie Djibril M'Bengue, Rune Dahmke, Luca Witzke oder Jannik Kohlbacher bekamen dadurch weitere Einsatzminuten, auch das könnte mit Blick auf das Duell mit den deutlich stärkeren Niederländern noch von Bedeutung sein. 

«Ohne Messi habt ihr keine Chance», sangen einige der deutschen Anhänger angesichts der Chancenlosigkeit Argentiniens. Tatsächlich ließ die DHB-Auswahl zu keinem Zeitpunkt nach. Die Südamerikaner konnten einem am Ende fast schon leidtun. 

 

 

Quelle: dpa

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