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Floppt ProSiebenSat.1-Deal für Berlusconi?

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Dämpfer aus Österreich für die Firma von Italiens Politiker Silvio Berlusconi. Eine geplante Aufstockung der Anteile von ProSiebenSat.1 findet vorerst nicht statt. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat Bedenken und schaltet das Kartellgericht ein.

Der italienische Berlusconi-Medienkonzern Media For Europe (MFE) muss vorerst einen Dämpfer bei der geplanten Aufstockung seiner Anteile an ProSiebenSat.1 hinnehmen. Die Bundeswettbewerbsbehörde in Österreich teilte am Dienstag mit, dass eine «vertiefte Prüfung des Vorhabens erforderlich» sei. Man habe einen Prüfungsantrag an das Kartellgericht gestellt. ProSiebenSat.1 hat auch Fernsehangebote in Österreich.

Plan: Von 20 auf rund 30 Prozent der Stimmrechte

MFE kommentierte auf dpa-Anfrage das Vorgehen der Behörde nicht, ebenso gab es von ProSiebenSat.1 in Unterföhring bei München kein Statement dazu. MFE ist der größte Aktionär bei ProSiebenSat.1 mit mehr als 20 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte. Im November hatte das Medienhaus seine Pläne bekanntgegeben, die Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent der Stimmrechte erhöhen zu wollen.

Die österreichische Wettbewerbsbehörde, die sich bei der eigenen Prüfung auf den Faktor Medienvielfalt fokussiert hatte, erläuterte ihren Schritt so: ProSiebenSat.1 sei einer von zwei Anbietern im Privat-TV, die im wesentlichen Umfang breitgefächerte Inhalte für das österreichische Publikum produzieren. Daher habe das Unternehmen als Marktteilnehmer eine "wesentliche Bedeutung für die Medienvielfalt". Zu den TV-Sendern zählen zum Beispiel die österreichischen Vollprogramme PULS 4, PULS 24, ATV und ATV 2.

Zur Frage der Auswirkungen des angemeldeten Zusammenschlussvorhabens habe die Prüfung ergeben, dass nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden könne, dass es zu nachteiligen Auswirkungen auf den Status quo der Medienaktivitäten von ProSiebenSat.1 in Österreich und insbesondere den Umfang der österreichspezifischen Programminhalte kommen könne.

 

Quelle: dpa

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