Klima Rebellion

Über zuvor blockierte Autobahn: Klima-Kleber reisen mit CO2-Schleuder ab

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Eine Abseilaktion von einer Autobahnbrücke hat am Samstag in Frankfurt den Verkehr auf der A648 gestoppt. Angereist sind die Klimaschützer mit dem Auto, bei der Abreise mussten sie Passanten fragen, wo sie wieder auf die Autobahn, die sie gerade blockiert hatten, auffahren können.

Die Protestaktion von Klimaschützern war legal, die Stadt Frankfurt hatte sie im Vorfeld genehmigt. Die Autobahn 648 war während der Abseilaktion voll gesperrt, wie die Polizei mitteilte.

Unter dem Motto «#Ausbaustoppjetzt» protestierte das Klimabündnis «Wald statt Asphalt» mit der Aktion gegen Pläne eines beschleunigten Autobahnausbaus. Zuvor gab es einen Demonstrationszug zum Ort der Abseilaktion im Stadtteil Bockenheim.

Kritik an der Genehmigung

Das Verwaltungsgericht Frankfurt hatte im Mai letzten Jahres entschieden, solche Aktionen seien im Rahmen einer Demonstration erlaubt, wenn es keine unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit gebe, wie die Stadt mitteilte.

Kritik an der Genehmigung solcher Abseilaktionen kam von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der Landesvorsitzende der GdP in Hessen, Jens Mohrherr, sagte, Bürgerinnen und Bürger gerieten durch die erforderliche Teilsperrung der Autobahn in einen Stau und könnten so schlimmstenfalls besonderen Gefahren ausgesetzt werden. Die GdP könne nicht nachvollziehen, dass die Abseilaktion in diesem Fall mit behördlicher Genehmigung geschehe, sagte Mohrherr.

Wirbel um Auto-Anreise

An- und Abreise bewältigten die Klimaschützer per Auto. Wie die "Bild"-Zeitung erfuhr, stiegen die Demonstranten nach der Aktion in versteckt geparkte Autos. Ein alter Diesel, der beim Anlassen eine schwarze Wolke sondergleichen rausbläst, ein alter Toyota-Benziner und ein moderneres E-Auto. Doch damit nicht genug. Dem Bericht der "Bild" zufolge wollten die Aktivisten ihr Auto noch näher bei der Brücke parken, damit sie ihre schwere Ausrüstung nicht so weit schleppen müssen - die Polizei untersagte dies jedoch. 

Aktion für Mainz geplant

Bei Mainz ist für Sonntag eine ähnliche Aktion geplant. Aus Protest gegen den geplanten Ausbau der A643 wollen sich dort ebenfalls Umweltaktivisten von einer Brücke über der Fahrbahn abseilen. Auch hier wird die Autobahn während der Protestaktion voll gesperrt. Vorher startet ein Demonstrationszug vom nahe gelegenen Stadtteil Mainz-Mombach, der mit einer Abschlusskundgebung und der Abseilaktion auf der Autobahn enden soll. Angemeldet sind nach Angaben der Stadt Mainz rund 200 Teilnehmer.

Veranstalter der Demo ist das Mainzer und Wiesbadener «Kolibri-Kollektiv». Dessen Mitglieder sind gegen die Erweiterung der A643 um zwei zusätzliche Fahrspuren, die durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand verlaufen sollen. Das Ordnungsamt der Stadt Mainz hatte im Vorfeld die Demonstration samt Abseilaktion der Klimaaktivisten genehmigt.
 

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