Politik

Migration: Grünen-Landrat spricht Klartext bei Lanz

Teilen

Flüchtlingszahlen, wie sie es zuletzt 2016 gab, beschäftigen derzeit das Land. Bei Markus Lanz spricht jetzt sogar ein Grünen-Landrat Klartext und gibt Friedrich Merz Rückendeckung nach seiner "Pascha"-Aussage.

Überall herrscht Mangel, beklagt Grünen-Landrat Jens Marco Scherf im TV bei Markus Lanz. Es fehle an Wohnraum, ärztlicher Versorgung, Kindergartenplätzen, Lehrkräften. „Wenn wir anschauen, was gerade die Kinder und Jugendlichen in den vergangenen zwei oder drei Jahren mitgemacht haben, an Solidarität zeigen mussten, und welche Folgen gesundheitlicher, körperlicher, psychischer, mentaler Art sie haben, kann es nicht sein, dass das wieder ist", so Scherf. 

Doch bei diesen Harmlos-Statements blieb es nicht. Denn dann kam es zum Thema der kulturellen und sprachlichen Probleme und hier legte Scherf richtig los. Er wolle zwar nicht alle Flüchtlinge verunglimpfen, aber er sähe schon immer wieder Kinder, die hier geboren wurden, aber beim Schuleintritt dennoch kein Deutsch sprechen können. Weiter sagt er, gäbe es viele muslimische Väter, die vor allem Lehrerinnen nicht ernst nähmen. Als Lösungsvorschlag solle man, etwa durch Vereinsarbeit, auf die Familien zugehen und integrieren. 

Rückendeckung für CDU-Chef März 

Dann berichtet er von seinem Landkreis, dem unterfränkischen Miltenberg. „Die Lage ist prekär", beklagt Scherf. Er versendet regelmäßig verzweifelte Hilfeaufrufe und Bitten an die Bevölkerung. Der Bund lässt ihn im Stich, eine Botschaft an Kanzler Scholz, ignorierte dieser schlichtweg. 

Lanz sprach auch die Aussage von Friedrich Merz an, bei der er das Verhalten von jungen arabischstämmigen Menschen mit dem Begriff „kleine Paschas" umschrieb. Hier gibt der Grüne-Landrat dem CDU-Politiker Rückendeckung. Scherf werde das „P-Wort" zwar nicht in den Mund nehmen, da er erkennt, welches Verhetzungspotential dieses habe, aber: „Wenn ich in die Kindergärten schaue, in die Schulen, dann haben wir ein Problem damit, dass wir Verhaltensweisen haben, die finde ich mit dem P-Wort eigentlich noch verniedlichend umschrieben.", so Scherf.

Auch über einen Grenzzaun für die EU wurde geredet und auch hier zeigt sich Scherf untypisch für einen Grünen-Politiker. „Nach dem P-Wort kommt das Z-Wort.“, wobei das Z für Zaun steht. Damit deutet er in der Debatte um den Grenzschutz an, zumindest gesprächsbereit dafür zu sein, wenn auch mit Vorsicht. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.