Der wichtigste norddeutsche Fußball-Funktionär äußert sich deutlich zum Auftritt des Nationalteams in Katar. Ralph-Uwe Schaffert kritisiert die Diskussion um den Gastgeber - und eine Aktion.
Schaffert nannte den gesamten WM-Verlauf aus deutscher Sicht «eine große Blamage» und kritisierte auch die Diskussionen über das Gastgeberland Katar sowie den Umgang mit der Menschenrechtssituation vor Ort als «verlogen und scheinheilig. Deutsche Unternehmen haben dort zweistellige Milliardenbeträge mit verschiedenen Projekten verdient. Kritik daran habe ich nicht gehört – weder vom DFB noch von sonst wem», sagte der wichtigste norddeutsche Fußball-Funktionär.
Sinneswandel bei Schaffert
Bei einer Veranstaltung mit dem Landesbischof Ralf Meister und einem Vertreter der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Schaffert die WM-Vergabe an Katar noch im November zu Beginn des Turniers als Fehler bezeichnet. In seiner Heimatstadt Hildesheim sagte er am Sonntag jedoch: «Wenn eine WM nur noch in Ländern ausgetragen werden soll, die man selbst gut findet, dann bleiben nicht viele übrig. Vielleicht Luxemburg oder die Schweiz.»
Der langjährige Richter des Oberlandesgerichts Celle war im vergangenen Jahr jeweils zum neuen Präsidenten des Norddeutschen und des Niedersächsischen Fußball-Verbands gewählt worden. Beim DFB ist er als Vizepräsident für sozialpolitische Aufgaben, DFB-Stiftungen und Satzungsfragen zuständig.
Quelle: oe24