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Eskalation bei Lützerath-Demo: Aktivisten stürmen Tagebau

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Bei der Demonstration nahe Lützerath im Rheinischen Revier sind einige Menschen nach Polizeiangaben in den Tagebau eingedrungen. Mehrere hunderte Teilnehmer haben sich unmittelbar an die Kante des rheinischen Braunkohletagebaus gestellt. Es kommt zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Lützerath. Trotz Dauerregens sind Tausende zu einer Demo für die Erhaltung von Lützerath am Rand des rheinischen Tagebaus angereist. Prominenteste Teilnehmerin ist Greta Thunberg.

Die Polizei hat am Samstag in Erkelenz Klima-Demonstranten gewaltsam zurückgedrängt, die versuchten, bis zur Kante des Braunkohletagebaus vorzudringen. Das bestätigte ein Polizeisprecher. Über Verletzte oder Festnahmen könne er noch nichts sagen, da der Einsatz andauere. Bis zur Tagebaukante zu laufen, sei lebensgefährlich, weil der Boden durch Dauerregen aufgeweicht sei und Erdrutsche drohten.

Der Polizeisprecher sagte, dass gewaltbereite Demonstranten auch Streifenwagen der Polizei attackiert und Pyrotechnik in Richtung der Beamten geworfen hätten. Auch versuchten Demonstranten, in das abgeriegelte Lützerath vorzudringen, was ihnen bisher aber nicht gelungen sei.

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Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 8000 bis 10 000, die Veranstalter sprachen von 35 000. Die Teilnehmer protestieren dagegen, dass Lützerath - ein Ortsteil von Erkelenz - abgerissen wird, damit der Energiekonzern RWE die darunter liegende Kohle abbaggern kann. 

 

 

 

Polizeipräsident "entsetzt

 "Ich bin absolut entsetzt, wie normale Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer sich dazu hinreißen lassen, hier den absoluten Gefahrenbereich zu betreten", sagte der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach der Deutschen Presse-Agentur. Ein Aufenthalt unmittelbar am Steilhang der Tagebaukante sei sowieso schon gefährlich, jetzt aber ganz besonders, weil der Boden durch Dauerregen aufgeweicht sei. Ein Polizeisprecher schätzte die Gesamtzahl der Demoteilnehmer auf 8000 bis 10 000.

Eskalation bei Lützerath-Demo: Aktivisten stürmen Tagebau
© Getty Images
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Einsatzkräfte werden mit Pyrotechnik beschossen

Eine Sprecherin auf der Kundgebungsbühne sagte, es gebe einen Wasserrohrbuch in der Nähe der Tagebaukante. Es bestehe dort Einsturzgefahr. Deshalb müsse unbedingt ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.

 

 

 

 

"Lasst euch nicht von der Polizei aufhalten"

Ein anderer Sprecher auf der Kundgebungsbühne sagte, er finde es legitim, wenn die Teilnehmer versuchten, in das abgesperrte Lützerath vorzudringen. "Lasst euch von der Polizei nicht aufhalten. Wir sind mächtig. Wir sind auf der Seite der Gerechtigkeit. Wir lassen uns von diesem repressiven System nicht aufhalten. Wir stoppen diesen Tagebau. Macht alles, was ihr für richtig haltet." Das von Aktivisten besetzte Dorf Lützerath wird seit Mittwoch von der Polizei geräumt, damit der Energiekontern RWE die darunter liegende Kohle abbaggern kann. 

Die Polizei räumt seit Mittwoch das von Klimaaktivisten besetzte Lützerath, um RWE die Möglichkeit zu geben, es abzureißen und die darunter liegende Kohle abzubaggern.  

Eskalation bei Lützerath-Demo: Aktivisten stürmen Tagebau
© Getty Images
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 16:28

Polizei setzt Wasserwerfer ein

Die Polizei hat Wasserwerfer gegen Demonstranten eingesetzt. Das beobachtete eine dpa-Reporterin am Samstag. Hunderte Demonstranten standen der Polizei vor Lützerath gegenüber. Aus ihren Reihen erklang immer wieder der Ruf "Auf nach Lützerath! Auf nach Lützerath!" Zuvor waren die Klima-Demonstranten bei einer Kundgebung mit Tausenden Teilnehmern von einem Sprecher auf dem Podium aufgefordert worden, bis nach Lützerath vorzudringen.

FmcV--JWYAQV2BY.jfif © twitter

 15:52

Greta Thunberg: "Lützerath ist noch da"

"Lützerath ist noch da, und solange die Kohle noch in der Erde ist, ist dieser Kampf nicht zu Ende", sagte die 20-Jährige vor einer großen Menschenmenge. "Ihr zeigt heute deutlich, dass Veränderungen nicht von den Leuten kommen werden, die an der Macht sind, von Regierungen, von Konzernen, von den sogenannten Führungspersönlichkeiten", sagte sie. "Nein, die wahren Führungspersönlichkeiten sind hier. Es sind die Menschen, die in den Baumhäusern sitzen und die Lützerath nun schon seit Jahren verteidigen."

Thunberg sagte, es sei unbegreiflich, dass im Jahr 2023 noch immer Kohle abgebaggert und verfeuert werde, obwohl zur Genüge bekannt sei, dass der dadurch ausgelöste Klimawandel in vielen Teilen der Welt Menschenleben koste. "Deutschland als einer der weltweit größten Verschmutzer hat eine enorme Verantwortung", mahnte sie. An der Kundgebung nahmen trotz sehr schlechten Wetters viele Tausend Menschen teil. Die Polizei sprach von bis zu 10 000 Teilnehmern, die Veranstalter, darunter Fridays for Future, schätzten die Zahl sogar auf 35 000.

 15:33

Demonstranten durchbrechen Polizei-Absperrung

Focus online berichtet: Demonstranten haben eine Polizei-Absperrung durchbrochen. Das berichtet FOCUS-online-Reporter Niklas Golitschek von vor Ort. Dabei ist offenbar ein Polizist verletzt worden.

 15:16

Schwere Kopfverletzungen bei Aktivisten

 15:06

Greta Thunberg: "35.000 Menschen hier"

"Menschen auf dem ganzen Planeten folgen den Ereignissen hier heute. Wir werden den globalen Kampf für Klimawandel und soziale Gerechtigkeit weiterführen.“

 15:00

Polizei: Demonstranten wollen nach Lützerath vordringen

Einige Klima-Demonstranten versuchen, vom Kundgebungsort Keyenberg in das von der Polizei abgesperrte Lützerath vorzudringen. "Wir versuchen, sie daran zu hindern", sagte ein Polizeisprecher. Einige Vermummte hielten sich unterdessen am Rande des Tagebaus auf, sagte er. Es sei auch Pyrotechnik in Richtung Einsatzkräfte geflogen.

Die vor Lützerath stehende Polizei hielt nach Beobachtung einer dpa-Reporterin Hunde und Wasserwerfer bereit.

 14:50

Polizei droht mit Wasserwerfern, Aktivisten zünden Feuerwerkskörper

Vermummte Personen werden Feuerwerkskörper auf Polizisten. Diese drängen die Demonstranten immer wieder zurück und prügeln mit Schlagstöcken auf sie ein.

 14:46

Ablauf der Demo verzögert sich

Immer mehr Menschen kommen am Demonstrationszug an. Die Polizei hatte im Vorfeld etwa 8000 Menschen erwartet. Die Veranstalter machten am Samstagmittag zunächst keine Angaben zur Anzahl der Teilnehmer.

 14:45

Polizei: Personen in Tagebau eingedrungen

Bei der Demonstration nahe Lützerath im Rheinischen Revier sind einige Menschen nach Polizeiangaben in den Tagebau eingedrungen. "Entfernen Sie sich sofort aus dem Gefahrenbereich!", schrieben die Einsatzkräfte bei Twitter.

Zudem hätten Menschen versucht, durch eine Polizeiabsperrung an die Tagebaukante zu gelangen. Die Personen seien größtenteils vermummt gewesen, erklärten die Einsatzkräfte. "Um dies zu verhindern, wenden wir unmittelbaren Zwang an", hieß es. Die Polizei forderte die Menschen auf, keine Polizeikräfte anzugehen und sich kooperativ zu verhalten.