Politik

Nach Russen-Angriff: Bereits 1,1 Millionen Ukrainer in Deutschland

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Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer nach Deutschland gekommen.  

2022 wurden rund 1,1 Millionen Zuzüge aus dem Land erfasst, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag nach vorläufigen Ergebnissen einer Sonderauswertung mitteilte.

Weil im Laufe des Jahres nicht nur Menschen aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland kamen, sondern auch wieder wegzogen, ergibt sich laut Statistik für das vergangene Jahr eine Nettozuwanderung von 962 000 Menschen aus der Ukraine. "Damit war die Nettozuwanderung aus der Ukraine nach Deutschland im vergangenen Jahr größer als die aus Syrien, Afghanistan und dem Irak in den Jahren 2014 bis 2016 zusammen", hieß es.

Zahl der Rückkehrer stieg ab Mai 

Der Großteil der Menschen aus der Ukraine kam den Daten zufolge in den ersten drei Monaten nach Beginn der Invasion am 24. Februar. Ab Mai stieg die Zahl der Rückkehrer. 2022 wurden insgesamt 139 000 Fortzüge aus Deutschland in die Ukraine registriert.

Durch die Zuwanderung hat sich die Bevölkerung mit ukrainischer Staatsangehörigkeit hierzulande "mehr als versiebenfacht", wie das Amt errechnet hat. Der Anteil der Ukrainerinnen und Ukrainer an der Gesamtbevölkerung lag zuletzt bei 1,2 Prozent. "Ukrainische Staatsangehörige waren damit nach türkischen Staatsangehörigen die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland."

Weil Männer nur bedingt aus der Ukraine ausreisen durften, waren 63 Prozent der Geflohenen weiblich. Und sie waren vergleichsweise jung: Nur 13 Prozent waren im vergangenen Oktober älter als 60 Jahre; rund ein Drittel war jünger als 18 Jahre. In den Altersgruppen ab 18 Jahren kamen mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer aus der Ukraine nach Deutschland.

Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer lebten im Oktober 2022 in Nordrhein-Westfalen (210 000), Bayern (152 000), Baden-Württemberg (135 000) und Niedersachsen (105 000). Anteilig an der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Bundeslandes lebten die meisten in Berlin und Hamburg (je 1,5 Prozent).

Quelle: dpa

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