Politik

Kampfjets für die Ukraine: SPD-Chefin Esken schließt nichts aus

Teilen

Die ukrainische Armee steht unter massivem Druck russischer Angriffe und Präsident Selenskyj fordert erneut Waffenhilfe. Während Scholz und Pistorius Kampfjet-Lieferungen kategorisch ausschließen, zeigt sich SPD-Chefin Esken nicht abgeneigt. 

 "Es ist eigenwillig, dass diese Debatte geführt wird. Mancher muss sich schon fragen: Warum stellt er die Frage, wo es doch darum geht, den Ukrainern zu helfen", sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend (Ortszeit) bei einem Besuch in Chile. Jetzt sei eine seriöse Debatte notwendig und kein "Überbietungswettbewerb (...), bei dem vielleicht innenpolitische Motive statt die Unterstützung der Ukraine im Vordergrund stehen".

Die Debatte um die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine ist seit vergangener Woche in Gang - seit dem Beschluss mehrerer westlicher Staaten, dem von Russland angegriffenen Land Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen. Die Bundesregierung will Panzer des Typs Leopard abgeben und hat auch anderen Ländern die Lieferung des in Deutschland produzierten Panzern freigestellt.

SPD-Chefin widerspricht ihrem eigenen Kanzler

Angesichts der neuen Debatte mahnte Scholz nun in Santiago de Chile, in einer so wichtigen Frage wie Waffenlieferungen müsse es um die Sache und um rationale Abwägungen gehen. Er habe bereits kurz nach Kriegsbeginn zusammen mit US-Präsident Joe Biden Flugverbotszonen ausgeschlossen, weil das zu einem Konflikt zwischen Russland und der Nato geführt hätte. Auch "solche unsinnigen Ansinnen" wie die Entsendung von Bodentruppen seien abgelehnt worden. "Es ist dazu jetzt wirklich alles gesagt - auch von mir."

Die Ukraine fordert Kampfjets. Die USA und einige andere Länder halten eine Lieferung grundsätzlich für möglich. Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken schloss die Lieferung von Kampfflugzeugen am Sonntag in der ARD nicht aus. Eine Aussage, die Olaf Scholz wohl eher weniger gefallen dürfte. Sowohl er als auch der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius schlossen eine Kampfjet-Lieferung kategorisch aus. Nun fällt ihm seine eigene Parteikollegin in den Rücken. 
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.